Über Frauen und Roboter, das Loslassen von Regeln und Frönen der Interdisziplinarität
Im suburbanen Langholzfeld bei Linz aufgewachsen, geprägt von Sport, Gymnastik und Akrobatik, bereist Silke Grabinger schon als Jugendliche internationalen Tanzboden. Als B-Girl zeigt sie ihr Breaking-Können in den bekannten Circles (Wettbewerbe) der Urban Dance Szene, um später als Tänzerin des Cirque Du Soleil eine einzige Choreografie 1117 Mal zu performen.
Nach etlichen Kollaborationen und weltweiten Touren mit namhaften Künstler:innen und wieder retour in Europa, choreografiert und inszeniert sie mit der Kompanie silk.cie ihre eigenen Projekte und initiiert silk.fluegge – ein interdisziplinäres Experimentierfeld für junge professionelle Tänzer:innen.
Ende April 2022 eröffnet sie am Linzer Spallerhof in einer ehemaligen Kapelle ihr eigenes Produktionshaus mit Namen KLIScope.
Silke Grabinger BA MA, geboren in Oberösterreich, verbindet in ihren Arbeiten und Konzepten urbanen und zeitgenössischen Tanz mit performativer und bildender Kunst. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der kritischen Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Phänomenen, künstlerischen Paradigmen und der Funktion bzw. Stellung des Publikums. Im Jahr 1997 erstmals mit der Tanzform Breakdance in Berührung gekommen erzielte sie solo als „b-girl SILK“ oder auch in wechselnden Teams international bei einer Vielzahl von Wettbewerben Erfolge. Breakdance und Hip Hop Kultur fördert sie durch die 2004 und 2010 gegründeten Projekte „Elements of Style“ und „B-Girl Circle“. Nachdem sie von 2006 bis 2008 in der Cirque du Soleil Produktion „LOVE“ getanzt und mit den ChoreographInnen Dave St-Pierre (CAN), Margie Gillis (CAN) und Daniel Ezralow (USA) zusammengearbeitet hatte, kreierte sie 2008 ihr erstes Solotanzstück „[SLIK]“ mit Pilottanzt (AT). Ihr Studium raum&designstrategien schloss sie 2009 mit dem Bachelor ab und bei einer Gruppenausstellung wurde ihr der österreichische Staatspreis für Design verliehen. 2019 beendete sie ihr Studium für zeitbasierte Medien mit dem Master of Arts.
In ihren zeitgenössischen Arbeiten stellte sie sich als Versuchsperson unterschiedlichen ChoreographInnen wie Anne Juren, Benoit Lachambre, Astrid Endruweit & Michael Laub, Oleg Soulimenko, Philippe von dem Künstlerkollektiv Superamas, Hubert Lepka von lawine torren, dem Kabarettisten Dirk Stermann und dem Filmemacher Arash T. Riahi jeweils für zehn Minuten zur Verfügung. 2012 entwickelte sie eine Tanznotation für Musiker und erarbeitet mit dem Komponisten Bernhard Lang (AT) das Performancestück „Moving Architecture“, welches auf die Architektur des Austrian Cultural Forum New York aufgebaut ist und dort uraufgeführt wurde. Im selben Jahr gründete sie parallel zu SILK Cie. ihre zweite Tanzcompany SILK Fluegge mit der Absicht, Tanz- und Performanceproduktionen auch für junges Publikum zu entwickeln; SILK Fluegge wurde unter anderem mit dem „STELLA 15“ Award für herausragende Produktion für Jugendliche ausgezeichnet.
silk.at