Der zurückgezogene Künstler Pygmalion formt sich in der klassischen Version des Stoffes bei Ovid seine perfekte Frau aus Elfenbein, die von der Liebesgöttin Venus zum Leben erweckt wird. Somit ist dem Künstler die sexuelle Verbindung mit seinem Werk möglich. Das zeitgenössische Tanzstück „Pygmalion Nullpunktzwei“ greift die in dieser Thematik steckenden Wünsche und Sehnsüchte auf: Begehren nach einem Double, einem sich selbst spiegelnden Gegenüber, einer oder eines Geliebten – und visiert nicht zuletzt auch das Verlangen an, sich selbst völlig zu verstehen und gänzlich verstanden zu werden.
Aufbauend auf einem Solo von Silke Grabinger führt SILK Fluegge die Bearbeitung des Pygmalion-Mythos nun mit drei Performern weiter. Dabei wiederholen sich die stofflichen Momente des Mythos – die Entsagung, die Schöpfung und die Vereinigung – in einer fraktalen Struktur im Laufe des Stücks. Die Kombination aus der Komposition Rojin Sharafis sowie der Choreografie Silke Grabingers erschafft die Lebendigkeit des Kunstwerks.
Veranstalter: Kliscope Linz und Silk Fluegge